Wodurch zeichnet sich hohe Kommunikationskompetenz im Berufsleben aus?

Wie ein großer Automobilhersteller durch bessere Kommunikation eine Krise überwand.
29.04.2019

Im Jahr 1999 war einer der größten Automobilhersteller tief in die roten Zahlen gerutscht und verlor rasant Marktanteile. Das Unternehmen stand kurz vor dem Aus und benötigte dringend Hilfe. Doch bereits im Jahr 2000 schrieb der Konzern wieder schwarze Zahlen und bis 2001 konnten die Verbindlichkeiten des Unternehmens halbiert werden. Entscheidend für diese Wende war das innovative Führungsverhalten eines neuen Geschäftsführers, der sich u. a. auf eine verbesserte Kommunikation auf sämtlichen Unternehmensebenen konzentrierte.

 

Als erster CEO eines Unternehmens, der seine Vision per Video-Übertragung mit seinen Mitarbeitern teilte, zeigte er auch durch weitere Maßnahmen, welche zentrale Bedeutung die Kommunikation für ihn hatte. So ermutigte er beispielsweise offene Diskussionen in Meetings auf Führungsebene und organisierte Fragerunden für Mitarbeiter.

 

Er erläutert dies wie folgt: „Da wir Menschen aus einer Vielzahl von Ländern und Kulturen beschäftigen, achten wir sehr darauf, wie wir kommunizieren“.

 

Es waren jedoch nicht nur Veränderungen auf Mitarbeiterebene, wie z. B. die Durchführung interaktiverer Meetings oder die direkte Ansprache der Belegschaft, die eine offenere und transparentere Kommunikation zur Folge hatten. Auch seine Überzeugung, dass es für eine erfolgreiche und effektive Kommunikation förderlich ist, wenn unterschiedliche Standpunkte offen diskutiert werden, trug entscheidend dazu bei.

 

„Eine gute Entscheidung kann nur dann getroffen werden, wenn verschiedene Aspekte und Optionen betrachtet und berücksichtigt werden“, erklärt er. Offene Diskussionen waren also ein zentraler Faktor dafür, dass sich dieser Automobilhersteller von der Krise erholen konnte. Gleichermaßen trugen funktionsübergreifende Teams zu diesem Wandel bei, die naturgemäß eher dazu führen, dass unterschiedliche Aspekte eines Problems beleuchtet und besprochen werden.

 

„Das Problem vieler großer Unternehmen ist, dass die einzelnen Teams jeweils nur für bestimmte Aspekte verantwortlich sind und sich nicht mit den anderen Teams abstimmen, um das große Ganze zu betrachten und auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten“, erläutert der CEO des Konzerns. Um die Kommunikation unternehmensweit zu verbessern und bereichsübergreifende Diskussionen zu fördern, gründete er daher die ersten funktionsübergreifenden Teams – eine zentrale Säule seines Führungsstils, die es Mitarbeitern ermöglicht, Ideen zu teilen und bessere Pläne auszuarbeiten.

 

Diese Verbesserungen trugen nicht nur dazu bei, dass die Marke gerettet werden konnte, sondern hatten zur Folge, dass sich das Unternehmen zu einem der wichtigsten Player innerhalb der Automobilindustrie entwickeln konnte.

 

Ein entscheidender Faktor für diesen Erfolg war die optimierte Kommunikation unter den Mitarbeitern. Für eine möglichst eindeutige und reibungslose Kommunikation legte das Unternehmen zudem Englisch als neue offizielle Sprache fest. Mitarbeiter, die sich am besten auf die neue Art der Kommunikation einstellten, – also ihren Standpunkt effizient darlegen konnten und die englische Sprache lernten –, hatten die besten Chancen auf Beförderung und berufliche Anerkennung.

 

In einer zunehmend global ausgerichteten Wirtschaft wird die Kommunikation ein immer wichtiger Aspekt, der jedoch gleichzeitig mit einer Reihe von Herausforderungen einhergeht. Wie können sich Mitarbeiter von heute am besten auf diese neuen Gegebenheiten einstellen?

 

WODURCH ZEICHNET SICH EINE EFFEKTIVE KOMMUNIKATION AUS?

 

Kommunikation ist „der Austausch oder die Übertragung von Informationen, die auf verschiedenen Arten (verbal, nonverbal) oder verschiedenen Wegen (Sprechen, Schreiben) stattfinden kann“. Entscheidend dabei ist, seinem Gegenüber Ideen oder Emotionen erfolgreich mitzuteilen.

 

Im geschäftlichen Umfeld haben erfolgreiche Führungskräfte gemeinsam, dass sie nicht nur Informationen zur Mission des Unternehmens kommunizieren und den Beitrag erläutern, den jeder einzelne Mitarbeiter leisten kann. Vielmehr suchen diese Führungskräfte nach den besten Kommunikationswegen (verbal, nonverbal und/oder schriftlich) für ihr Team, um eine Botschaft effizient und effektiv zu transportieren.

 

Die effektivsten Führungskräfte kennen nicht nur ihre Botschaft, sondern verstehen auch, mit wem sie kommunizieren“, erklärt Leif Einar Feiring, Regional Head der nordischen Länder bei Badenoch + Clark. „Aus diesem Grund entscheiden sich unsere Kunden meist für Kandidaten, die über ausgezeichnete Kommunikationsfähigkeiten verfügen.“

 

WIE KÖNNEN SIE IHRE KOMMUNIKATIVEN KOMPETENZEN AUSBAUEN?

 

Gute Kommunikationsfähigkeiten sind eine Schlüsselkompetenz, um Ziele zu verstehen und gemeinsam auf diese Ziele hinzuarbeiten. Doch wie können Sie Ihre Kommunikationsfähigkeiten verbessern? Feiring empfiehlt Folgendes, um Ihre kommunikativen Kompetenzen auszubauen:

 

  • Bitten Sie Kollegen um Feedback
  • Beobachten Sie, wie andere kommunizieren
  • Sprechen Sie vor kleinen und großen Gruppen
  • Verfassen Sie interne Kommunikationsmaterialien für Ihre Teams oder schreiben Sie Blog-Artikel, wenn Sie die Möglichkeit dazu haben. Auf diese Weise können Sie üben, Ihre Gedanken zu einem bestimmten Thema oder rund um eine Botschaft zu gliedern

 

Laurent da Silva, General Manager of Professional Recruitment bei Badenoch + Clark Frankreich, nennt emotionale Intelligenz als den wichtigsten Faktor der Kommunikation.

 

„Wenn Sie über emotionale Intelligenz verfügen, verfügen Sie auch über erstklassige Kommunikationsfähigkeiten“, erklärt er. „Tatsächlich ist die emotionale Intelligenz sogar die wichtigste soziale Kompetenz, die wir bei einer Führungskraft erwarten.“ Er betont, wie wichtig es ist, die Erwartungen auf beiden Seiten zu verstehen. Sie sollten also genau wissen, was die Person oder die Gruppe, mit der Sie kommunizieren, von Ihnen erwartet. Um sicherzustellen, dass Ihre Zielgruppe Ihre Botschaft versteht, sollten Sie die Art und Weise anpassen, wie Sie diese vermitteln.

 

Quellen:

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Kommunikation

 

https://hbr.org/2013/04/turnarounds-turn-on-conversati

 

https://nissannews.com/en-US/nissan/usa/releases/what-drives-carlos-ghosn-chapter-4- nissan-turnaround?mode=print

 

https://www.forbes.com/forbes/2006/0522/104.html#365ba49f127d